Originelle Gruppen

FALCH-BERTSCHE | XXL | SURFER | MOTZKI | SASU | AH | ÄLLERHAND | MKK | JAUNER | WICKIE | SODELE | EHEMALIGE

Originell – ist das nicht der Anspruch, den man hat, wenn man an Fasnet denkt? Weshalb dann ein solcher Begriff?
In Munderkingen, in der Umgebung und bei allen, die am Fasnetssonntag zum Umzug kommen, ist klar, was mit dem Begriff „Originelle Gruppe“ gemeint ist: Jene Gruppen, Zunftmitglieder oder nicht, die sich jedes Jahr für den Fasnetssonntag ein neues Thema überlegen und dies auf ihre Art mit Häs, Wagen, Zubehör und Gromet umsetzen. Originelle Gruppen im Umzug versprechen gute Unterhaltung. Sie nehmen mit den Zuschauern Kontakt auf, beziehen sie ein in ihr Thema, begeistern durch ihre Idee und die liebevollen Häser und beschenken sie mit ihrem Gromet.

Originelle Gruppen gibt es in Munderkingen bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts. „Mei Mutter hätt do drfür ihr letztes Hemed gäba“, wissen wir aus einer Erzählung der damaligen Zeit. Die älteste Gruppe, die es derzeit gibt, ist die Gruppe Falch-Bertsche, die im Jahr 2017 ihr 70-jähriges Jubiläum feierte.

Zu Zeiten, als diese Gruppe entstand, bildeten häufig Firmen und deren Belegschaften eine Gruppe. Doch längst gibt es die verschiedensten Entstehungsgeschichten: Aus gemeinsamen Musikfreunden, Stammtischen, Turnergruppen, Vereinen oder spontanen Einfällen entstandenen Gruppen wie MKK, Kuttlakapelle, Jauner, XXL, Sasu, Motzki, Surfer, AH oder Wickie. Lösen sich Gruppen mit den Jahren auch immer wieder auf, so ist es das Schönste, dass auch neue wieder entstehen. Die jüngste Originelle Gruppe, Ällerhand, gibt es seit acht Jahren. Und so gibt es seit Jahrzehnten um die fünfzehn verschiedene Gruppen, die ein farbenprächtiges Bild geben und deren Ideenreichtum scheinbar unerschöpflich ist.

Bis zum Fasnetssonntag wird das Thema der Gruppe streng geheim gehalten. Lediglich dem Umzugsbeauftragten wird das Thema gemeldet. Sollte das Thema bereits eine andere Gruppe zuerst gemeldet haben ist die Enttäuschung groß. Da es aber an Ideenreichtum nicht mangelt, ist in den meisten Fällen schnell ein anderes Thema gefunden und man ist gespannt, wie die andere Gruppe das Thema umsetzt.

Falch-Bertsche (seit 1947)

Die Gruppe Falch-Bertsche ist die älteste originelle Gruppe in Munderkingen und feierte im Jahr 2017 ihr 70jähriges Bestehen. Zwei Jahre nach Kriegsende, im Jahr 1947, veranstalteten Josefa Bertsche und ihre Geschwister sowie Freunde spontan einen ersten kleinen Umzug durch Munderkingen mit dem damaligen sehr aktuellen Thema „Tauschring“. Sie ließen die Jahrhunderte alte Tradition der Munderkinger Straßenfasnet und des „Maschgra gau“ wieder aufleben und zogen, mit bescheidener Kostümierung und mit Ziehharmonika, Versle singend durch die Straßen und Wirtschaften. Weil es so „schee“ war wurde die Tradition fortgesetzt. Die Kostüme wurden im Laufe der Zeit immer besser und die Gruppe größer. Auch zum Thema passende Wägen kamen dazu. Im Jahr 1953 trat der bis dato namenlosen Gruppierung Antonie Falch bei, und irgendwann bürgerte sich der Name „Gruppe Falch“ ein. Erst im Jahre 1997 wurde aus Anlass des 50 jährigen Jubiläums der Gruppenname auf „Gruppe Falch-Bertsche“ geändert, um Josefa Bertsche – Gründungsmitglied und jahrzehntelange Leiterin der Gruppe – zu würdigen. Straßenfasnet war traditionell eher Frauensache und deshalb war die Gruppe Falch-Bertsche auch, bis auf ein paar männliche Mitglieder im Laufe der langen Jahre, eine reine Frauengruppe. Männer waren und sind jedoch immer im Hintergrund der Gruppe aktiv und unverzichtbar – als Wagenbauer, Helfer bei Veranstaltungen und als Kameramann.

XXL (seit 1998)

Die originelle Gruppe XXL entstand ursprünglich aus einer Gruppe der Wusele. Auf der Heimfahrt von den Narrentreffen wurde im Bus besprochen welches gemeinschaftliche Häs man am Sonntagabend, d.h. am Abend nach dem Munderkinger Fasnetsumzug, anzieht. Ab 1992 lief die Gruppe mit dem Thema „Maler“, fälschlicher Weise unter dem Namen Wusele, zum ersten Mal am Fasnetsmontag am Umzug mit. Die Gruppe bestand jedoch nicht nur aus Wusele sondern auch aus ehemaligen Trommmaiden und -gesellen. 1998 beschloss die Gruppe, da die Kostüme immer aufwendiger wurden, nicht nur am Fasnetsmontag sondern künftig auch am Fasnetssonntag als originelle Gruppe mit dem Thema „Tigerenten“ am Umzug mitzulaufen. 1999 entstand dann der jetzige Name XXL, der Grund hierfür war die große Anzahl der teilnehmenden Kinder, denn „Kinder gehörten in dieser Gruppe an der Fasnet schon immer der Mutter“. Damals gehörten der Gruppe 13 Frauen, deren 23 Kinder und lediglich 3 Männer an.

Surfer (1983 – 2013) | Surfer 87 (seit 2014)

Am Fasnets-Montag, 14.02.1983 starteten die „Surfer“ zum 1. Mal unter dem Motto „Stadt-Clown 1909“ in die Fasnet. Beteiligt waren zu Beginn nur 10 „Fasnetsnarrige“- die Familien Huber mit Melli Morlok, Schmidt, Renate Ege und Hudelmaier. Im nächsten Jahr, als wir das „Grand-Hotel“ aufmachten, hatten wir eine stattliche Beteiligung von 39 Maschgern. Dann ging es mit der Beteiligung auf und ab: Neue kamen hinzu, andere gingen zu den „Historischen“, wieder andere machten bei anderen Gruppen mit, einige Frauen fielen zwischendurch durch Mutterschutz aus, …. . Vor ein paar Jahren beendeten leider einige wichtige Maschger „altershalber“ ihre Fasnetskarriere bei den Surfern. Nach Sepp Huber und Kurte Mayer haben wir mit Julia Arnold eine rührige und junge Chefin für unsere Gruppe gefunden – und somit ging es weiter… Im Jahre 2014 hat sich ein Teil der aufgelösten Fasnetsgruppe „Gruppe 87“ unserer Gruppe angeschlossen. Somit hieß unsere Fasnetsgruppe ab diesem Zeitpunkt „Surfer 87“ Bei unseren Auftritten am Fasnetssonntag und -montag sind wir immer durch tolle Themen, farbenprächtige Häser, vielen gelungenen Aktionen und schönen Gromets aufgefallen.

Motzki (seit 1994)

Motzki wurde am 27.01.1994 in der Ökos- Pinte gegründet. Gründungsmitglieder: Dieter Mayer, Ralf Seitz, Helmut Weiss, Tobias Pinkes, Angi Klonner, Hügel, Franziska Hagenmayer (Zens), Daniela Zitrell, Udo Haug, Petra Mayer, Marion Ott, Roland Madarac, Michael D´ Ettore. Grund des Zusammenschlusses war damals die angespannte Lage zwischen der Trommgesellenzunft und den Spittelnarren. Die zum Teil Ex- Belagerungsmitglieder konnten und wollten diese Situation um die Fasnet nicht einfach so hinnehmen…und wollten darauf einfach los motzen. So kam der Name Motzki zustande. Beim ersten Umzug 1994 unter dem Namen Motzki spielten wir in einem Boxkampf die rivalisierenden Gruppen.

SaSu (seit 1997)

Die Gruppe Sasu entstand in den 1990er Jahren als Nachfolgegruppe der Munderkinger Huttla. Kinder und Enkelkinder der Huttla führten die Tradition der Mütter als originelle Fasnetsgruppe fort und mit Freunden bildete sich ein Sammelsurium aktiver und begeisterter Maschker. 1997 war diese Gruppe zum ersten Mal eigenständig beim Umzug dabei und erfreute das Publikum als überdimensionales Gengemüse. 1998 stand „Sammelsurium“ bei der Suche nach einem Namen für die Gruppe Pate: Der Begriff Sammelsurium hatte Bestand, er wurde abgekürzt und die Gruppe Sasu ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der Munderkinger Fasnet. Im Laufe der Jahre kamen immer wieder neue Mitglieder dazu, andere schieden aus. Einige Sasu – Mäschkerle waren schon in den 1970er Jahren als Huttlakinder dabei und sind über 40 Jahre als aktive Narren unterwegs.

AH (seit 2002)

Unsere Gruppe haben wir im Jahre 2002 am Biertisch aus einer Bierlaune heraus im Bistro Walk In als reine Männergruppe gegründet. Die Gruppe AH steht für Attraktive Herren. Gründungsmitglieder waren: Uwe Heckmann, Thomas Prill, Michael Kohal, Udo Disiro, Renato Madarac, Joachim Daratha, Sonnenmoser Stefan, Sonnenmoser Andreas, Weiss Helmut, Geiss Lars, Böhm Joachim, Schwendele Elmar, Collditz Andreas und Aleker Hubert .

Ällerhand (seit 2010)

Die Gruppe Ällerhand entstand im Jahre 2010 aus einigen wenigen Gründungsmitgliedern. T.W. aus N. war treibende Kraft des Entstehungsprozesses um wieder „kostümiert auf die Fasnet“ zu gehen (Zitat: Südwest Presse, 03.11.2011, Seite 22; „Gruppe „Ällerhand“ hat Premiere“; Absatz 3). Da auch die weiteren Mitglieder „nicht mehr nur am Straßenrand das Geschehen verfolgen“ wollten, wurde die Gruppengestaltung mit der Namensfindung im Internet abgeschlossen. Der Name Ällerhand als Synonym für das Wort „zusammengewürfelt“ und „jede Menge“ erschien allen Beteiligten als passend. Beginnend im Herbst eines jeden Jahres trifft sich die Gruppe zur gemeinsamen Vorbereitung auf die kommende Fasnetssaison. Dazu gehören außerdem ein jährliches Treffen zum „Entfremdeln“ oder ein „Fasnets-Einstimmungsabend“. Die Gruppe Ällerhand hat bis heute ein, bei allen bestehenden Mitgliedern bekanntes, strenges Bewerbungsverfahren. Dabei sind viel Kreativität und Spontanität gefragt. Weiterhin zeichnet sich die Gruppe durch eine Vielzahl an weiblichen Mitgliedern und nur ein männliches, volljähriges Mitglied aus. Die Anzahl der Mitglieder ist dennoch stark schwankend und variiert alle 9 Monate bzw. 40 Wochen.

Mittlere Katastrophen Kapelle – MKK (seit 1982)

Alles begann beim Krempelmarkt im Jahre 1982. Rolf Braun (Guste), Axel von Bank, Helmut Döring, Bernd und Sepp-Dieter Kaspar, und weitere Fasnetsaktivisten ersteigerten beim Krempelmarkt diverse Musikinstrumente: Trompete, Horn, Trommel und weitere zum Teil noch gebrauchsfähige Rhythmus- und Blechinstrumente. Noch während der Fasnet rankte sich dann bereits der eine oder andere Gedanke um ein gemeinsames Musizieren. Es waren dann aber noch einige Stammtischrunden notwendig, an denen neben Nicht-Musikern auch „alt“ gediente Stadtkapellen-Musiker aktiv mitmischten, bis das Konstrukt klar war. Es muss eine Kapelle sein bei der weniger das musikalische Können sondern vielmehr das musikalische Wollen, die Geselligkeit und Kameradschaft im Vordergrund steht. Um den gesetzten Qualitätsansprüchen zu genügen muß zumindest die Hälfte der Kapelle musikalisches Können mitbringen, damit die andere Hälfte mitgezogen werden kann. Gesagt getan am 23. April 1982 wurde die Gründung der Mittleren Katastrophen Kapelle „Dem Deutschen Musik zur Ehr“ in der Laute besiegelt.
Der Erste Auftritt war beim 40. Geburtstag von Helmut Döring. Gespielt, wurde und wird heute noch, ohne Noten, denn eine Vielzahl kann damit sowieso nichts anfangen. Ein weiterer Höhepunkt war die Hochzeit von Bernd Kaspar, hierfür wurde dann in einer eigens angefertigten Uniform aufmarschiert. Die Uniform in rot-weiß, als Hommage an Kaiser Franz Josef und die Zugehörigkeit zu Vorderösterreich, sollte zugleich den Grundstein für eine Bürgerwehr bilden. Das Vorhaben musste dann allerdings aufgrund mangelnder Disziplin sehr schnell wieder zerschlagen werden.
Neben Auftritten bei runden Geburtstagen und Hochzeiten unserer Mitglieder, entwickelten wir uns im Laufe der Jahre zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender von Munderkingen.
Im Jahr 2000 veranstalteten wir, gemeinsam mit den Hennabuaba von Algershofen, den ersten Jahrtausendnachtumzug in Algershofen. Tausende von Zuschauer und Fasnetsbegeisterte haben das Fest zu einem unvergesslichen Erlebnis in der Geschichte von Algershofen gemacht.
Ebenfalls ein fester Programmpunkt in unserem Jahreskalender ist unser Herbstmanöver (Jahresausflug). Unsere Ziele sind auch hier so unterschiedlich und weitreichend wie unser musikalisches Repertoire. Von der Erkundung unserer heimatlichen Gefilde in Offingen am Bussen oder der Algershofer Gastronomie mit Übernachtung im Rössle in Munderkingen, haben wir Tausende von Menschen national und international mit unseren Auftritten begeistert.

Jauner (seit 1995)

Nach zweimaligem Probelaufen – 1993 unter dem Namen „Kolping“ (Stadtarbeiter) und 1994 unter dem Namen „Neues Forum“ (Rotlichtmilieu) wurde für 1995 der nun seither geltende Name Jauner bestimmt. Namensgeber war in diesem Fall Horst „Asse“ Erhart, der den Namen Jauner am 25. Januar 1995 am Hochzeitstagessen im Gasthaus Hirsch in Munderkingen in die Familienrunde warf.
Am Tag darauf war eine Versammlung der Gruppe und der Name wurde einstimmig angenommen, somit ist der 26.Januar 1995 das Gründungsdatum der Gruppe Jauner. Jauner ist ein altschwäbischer Begriff für Gauner, Spitzbua, Weidag, Falschspieler…etc, alles Begriffe die auf uns mehr oder weniger auch passen. Jauner-Vorstand ist seit dem Gründungsdatum Armin Erhart, Stellvertreter Harald Fuchs. Damit an den Versammlungen alle Jauner anwesend sind wurde jedem ein Amt übertragen. Es gibt u.a. Kneipenbestimmer, Trinkmengenbestimmer, ja sogar einen Sportwart gibt es in unseren Reihen… Hauptaufgabe ist natürlich die jährliche Teilnahme als Originelle Gruppe an der Munderkinger Fasnet aber auch jährliche Ausflüge und auch so mancher Maischerz gehören zu unserem Repertoire. Stolz feierten wir 2015 unser 20-Jähriges Jubiläum mit einem „rauschenden Fest der originellen Gruppen“ auf der Anlage der Eisstockschützen.

Wickie (seit 1994)

Alles begann damit, dass die Turner-Jungs des VfL im Jahr 1989 und 1990 am Fasnetsmontag mit ihrem Ballthema beim Omzug mitliefen. Allerdings schlief das Ganze in den folgenden Jahren wieder ein. 1994 jedoch nahmen Ulli Merkle und Suse Kneer das Ganze in die Hand – die beiden waren mit einigen der Turner-Jungs in einer Clique. So entstand die Idee, dieses Mal so richtig mit Wagen, Gromet usw. am Omzug mitzumachen. Alle waren natürlich hellauf begeistert und so wurde es auch gleich in die Tat umgesetzt: Die Clique lief 1994 mit dem Thema „Thermalbad Mondrkenga“ mit. Eine Frage blieb allerdings offen: Wie sollte die Gruppe heißen? Da zu dieser Zeit ein bestimmtes Lied der meist gesungene Hit der Clique war, nämlich das Wickielied, beschlossen wir, uns „Gruppe Wickie“ zu nennen. Außerdem hatte auch niemand einen besseren Vorschlag ;-)!

Sodele (seit 2020)

Die Gruppe „Sodele“ ist spontan aus einem freundschaftlichen Kaffeetrinken entstanden.
Wir sind bei unserer ersten Fasnet eine kleine Gruppe von 8 Personen und „Sodele jetzt schaun mr mol“.

Ehemalige

Kuttlakapell (1970-2019)

Weltberehmte Darraloch Kuttlakapell – Freunde des notenfreien Gebrauchs musikalischer Instrumenter. 1970 wurde die Kuttlakapell von Hans-Peter Kneer gegründet. Seit dieser Zeit nimmt diese als originelle Gruppe an der Munderkinger Fasnet und auch bei anderen kulturellen Veranstaltungen teil. Über viele Jahre hinweg gab es Kabaret-Aufführungen am Fasnet-Montag im alten Schulhaus, später im Gasthaus Adler. Des Weiteren sind sie musikalische Botschafter der Stadt Munderkingen in vielen europäischen Hauptstädten (Berlin, Paris, London, Rom, …) Der Freundeskreis trifft sich monatlich, macht gemeinsame Ausflüge und Feste.

D´Huttla (1963-1966)

Die Gruppe Huttla gibt es seit 1963, die Frauengruppe trifft sich bis heute jeden Mittwoch in einem Munderkinger Lokal zum gemütlichen Beisammensein. Gründungsmitglieder waren Irma Stöhr, Marianne Kohal, Rita Vogelsang, Gudrun Sonnenmoser und Hilde Grab. Im Lauf der Jahre kamen dazu: Elisabeth Aßfalg, Waltraud Raatz, Beate Veser, Gertrud Furmaniak, Maria Hübschle, Marianne Wilhelm, Anneliese Kaspar, Lisa Rieger, Helga Aßfalg, Helga Giersch, Christel Braun und Silvia Lutz. 1966 ging die ganze Gruppe zum ersten Mal gemeinsam zum Maschrkra, die Maschkergruppe war bis in die späten 80er Jahre aktiv. Ebenfalls 1966 bewirteten die Huttla erstmalig am Fasnetsmetig das närrische Volk an Ihrem Stand mit Wurst- und Fischwecken und mit Schnäpsle. Aus Altersgründen wurde der Stand an andere Bewirtungsgruppen abgegeben. Seit Ende der 1960er Jahre nahmen die Huttla als originelle Gruppe am Fasnetssonntagsumzug teil, auch die Huttlakinder und teilweise die Ehemänner waren mit dabei. Ab 1986 gesellten sich inzwischen erwachsen gewordene Huttlatöchter wieder samt Anhang zur Umzugsgruppe, nachdem sich die Seniorinnen der Gruppe in den närrischen Ruhestand verabschiedet hatten. Nach dem Tod von Irma Stöhr im Herbst 1991 reduzierten sich die Fasnetsaktivitäten der Huttla-Gruppe. Bis 1996 machte noch ein Teil der Frauen bei den Umzügen mit, seit 1997 besteht die Nachfolgegruppe Sasu – die sich aus dem Freundeskreis der Huttlatöchter entwickelt hat.

Jedermann Frauen – Gruppe „Ella“ (1966-2008)

Die Gruppe der Jedermann -Turnerfrauen entwickelte sich aus den Turnern VfL. Ab 1948 gestalteten die Jedermann Turner das Programm am Fasnetssonntag mit. Nach dem Umzug gab es auf dem Podium Vorführungen. Die Jedermann -Turnerfrauen beteiligen sich erstmals 1966 unter der Leitung von Ella beim Umzug am Fasnetssonntag mit dem Motto „Brunnen“. 1972 verteilte die Gruppe Ella am Umzug das erste Mal Gromet. Bisher war es nur den Maschgern in den Wirtschaften vorbehalten. Die Gruppe der Jedermann -Turnerfrauen war eine reine Frauengruppe mit 25-30 Frauen plus Kindern. Die Männer übernahmen die Aufgabe des Wagenbauens und die Hilfe beim Gromet basteln. Da erwiesen sich Albert Merk und Siegfried Täubert als große Stütze. Auch beim Nähen der Häser hatte die Gruppe große Unterstützung von Gertrud Merk. 2008 beteiligte sich die Gruppe der Jedermann -Turnerfrauen aus Altersgründen mit dem Motto „Kräuterweibla“ das letzte Mal am Umzug.

Hepp (1974-1982)

Die Gruppe Hepp wurde 1974 von Frieder Hepp, alias „Fritzge“ gegründet und agierte mit der Darstellung unterschiedlicher Kulturen bis ins Jahr 1982. Mit der Gründung der MKK wechselte Frieder Hepp in die Welt der damals noch schrägen Töne dieser internationalen Musikgruppe.
Wie macht man Munderkinger Fasnet ? Eigentlich muss man dazu geboren sein. Man muss dieses Virus mit der Muttermilch aufsaugen. Sich selbst und nicht zuletzt die vielen, die Straßen säumenden, Zuschauer auf die „Schippe“ zu nehmen – in Form der dargestellten Figur, aber auch im Gespräch mit den Zuschauern – das ist der Kern der Munderkinger Fasnet. Während viele originelle Gruppen mit Lokalcolorit zur Erheiterung beitragen, hat die Gruppe Hepp sich schwerpunktmäßig mit den Kulturen ferner Kontinente auseinandergesetzt. Eine gewagte, aber in seiner Farbenpracht beeindruckende Idee.
Aber, was wäre die Munderkinger Fasnet ohne „d´Gromet“? Das Salz in der Narrensuppe würde fehlen! Und es gäbe keine bunten Narrenbäume auf dem Wohnzimmertisch, die von der Fasnet vergangener Jahre erzählen könnten.